Vereinsgeschichte

Geschichte des Schlossbeleuchtungsvereins Bad Iburg e.V.

Jeder, der sich abends dem schön gelegenen Bad Iburg, gleichgültig aus welcher Richtung, nähert, wird vom beleuchteten Schloss begrüßt.

Diese Beleuchtung des Bad Iburger Wahrzeichens ist das Verdienst einer einzigartigen Bürgerinitiative, des Bad Iburger Schlossbeleuchtungsvereins. Er verdankt sein Entstehen einer Laune des damaligen Oberkreisdirektors Dr. Heinrich Backhaus, der 1970 während des Schützenfestes in Bad Iburg dem Kreis der ehemaligen Schützenkönige eine Wette anbot. Schafften sie es bis zum folgenden Abend, das Schloss im Lichte von Scheinwerfern erstrahlen zu lassen?
Ausgesetzt wurden sechs Kisten Sekt. Die Schützenkönige nahmen die Wette an. Was der OKD nicht wusste, zum Kreis der ehemaligen Könige gehörte auch der sachkundige Elektromeister Karl Kuenen. Unter seiner Regie arbeiteten sie hart, aber am nächsten Abend war das Schloss beleuchtet. Herr Kuenen hatte vom Theater, von der Freiwilligen Feuerwehr und von Bauunternehmen Scheinwerfer und Kabel zusammengetragen und daraus eine funktionierende Illumination des Schlosses erstellt.
Damit hatte der Oberkreisdirektor zwar eine Wette verloren, aber für Bad Iburg und das südliche Osnabrücker Land eine Initialzündung ausgelöst.
Beim Einlösen der Wette am 01. 12. 1972 im Kreise der Exkönige des Bad Iburger Schützenvereins im „Alten Forsthaus“ gründete die fröhliche Runde offiziell den Schlossbeleuchtungsverein Bad Iburg. Die entsprechende Niederschrift unterzeichneten 18 Gründungsmitglieder. Dr. Backhaus gehörte ebenso dazu wie der Bad Iburger Stadtdirektor Josef Hunke, der zum ersten Präsidenten gewählt wurde und gleich eine Satzung entwarf. Den Vereinszweck umriss er wie folgt: „Der Verein will die Voraussetzungen für die Beleuchtung des Schlosses schaffen helfen und dem örtlichen Träger des Kurwesens die Aufbringung der Kosten erleichtern.“

Nach sieben Jahren folgte ihm Hermann Böggemann als Präsident. Karl Kuenen war von Beginn an Beleuchtungsinspektor, später Beleuchtungsoberinspektor auf Lebenszeit.
Schirmherr der Schlossbeleuchter ist der jeweilige für die Dauer eines Jahres amtierende Bad Iburger Schützenkönig. Erster Schirmherr der Schlossbeleuchter war Heinz Hannibal. Auf ihn folgte Bernhard Heuer, der dann das berühmte „Lämpi“ stiftete.

Der Verein hat heute 170 Mitglieder. Sie brachten seit der Gründung für die Satzungszwecke bisher mehr als 100.000,- DM auf.

Die Schlossbeleuchtungsanlage beseht z. Z. aus vier Strahlern à 400 Watt, die den Bergfried anstrahlen, und 17 Strahlern à 250 Watt, die das Gebäude rundherum ausleuchten. Die Anlage wird über Zeitschaltuhren und Dämmerungsschalter geführt. Die Brenndauer beginnt mit dem Einsetzen der Dunkelheit und dauert bis 24.00 Uhr.

1997 feierten die Mitglieder das 25jährige Bestehen. Im Jubiläumsjahr ist es gelungen, mit Unterstützung der Klosterkammer und der RWE die Anlage für insgesamt 25.000,-DM mit neuen Energiesparlampen auszustatten.
Am 12. 12. 1997 erweiterten die Mitglieder die Vereinssatzung. Danach will der Verein nunmehr auch die Attraktivität des Bad Iburger Schlossumfeldes steigern helfen.
Als Ergebnis dieser Aufgabenerweiterung sind 1999 die Schilder um den Charlottensee und die Hinweistafeln an den Plätze der früheren Stadttore in Bad Iburg gestaltet, beschafft und aufgestellt worden. Im nächsten Jahr erfolgte die Aufstellung eines großen Findlings bei den Gerichtslinden auf dem Thingplatz mit den entsprechenden Hinweisschildern auf die Bedeutung des Platzes und den Straf- oder Schandpfahl.

In der Jahreshauptversammlung am 10. 12. 1999 legte der Präsident Hermann Böggemann nach über 20jähriger Tätigkeit sein Amt nieder. Die Versammlung wählte Gerd Bentrup einstimmig zum Nachfolger und Hermann Böggemann zum Ehrenpräsidenten.
Dem 1999 verstorbenen Schlossbeleuchtungsoberinspektor Karl Kuenen folgte nach einstimmiger Wahl sein bisheriger Vertreter Horst Denningmann.

Inzwischen hatte sich der Verein entschlossen, die Wiederherstellung der historischen Abtsgärten in einer den heutigen Zeiterfordernissen entsprechenden Gestaltung, zu initiieren. Einen von allen zuständigen Stellen gebilligten Plan gab es inzwischen. Was noch fehlte, waren die notwendigen Mittel, denn nur mit Eigenmitteln des Vereins allein war eine solche Maßnahme nicht zu schultern.

Im Hinblick auf die große Mitgliederzahl und die gewachsenen Anforderungen gerade auch bei der beabsichtigten Neugestaltung der Abtsgärten, ist die Rechtsfähigkeit des Vereins erforderlich. In einer eigens dazu einberufenen Gründungsversammlung am 09. Dezember 2005 ist dies einstimmig von den Teilnehmern beschlossen worden.
Das Ergebnis der Vorstandswahlen im Rahmen der Gründungsversammlung bestätigte die früheren Mitglieder weitestgehend in ihren Aufgabenfeldern. Nur für die nicht mehr kandidierenden Hermann Tovar, Vizepräsident, und Otto Könker, stellvertretender Schatzmeister, waren Nachfolger zu suchen.

Nach diesen Wahlen bestand der Vorstand aus folgenden Mitgliedern:
Gerd Bentrup, Präsident,
Hans Tovar, Vizepräsident,
Fritz Blanke, Schatzmeister,
Carsten Börs, stellvertretender Schatzmeister,
Rolf Hagemeyer, Schriftführer,
Thomas Heuer, stellvertretender Schriftführer
Horst Denningmann, Beleuchtungsinspektor und
Georg Köhne, stellvertretender Schlossbeleuchtungsinspektor.

Seit 1990 gibt es in Allstedt, Kreis Sangerhausen, Sachsen-Anhalt, ebenfalls einen Schlossbeleuchtungsverein mit dem die Bad Iburger Schlossbeleuchter gute Kontakte pflegen. Besuche und Gegenbesuche dienten dem Kennenlernen und dem Informationsaustausch. Bei dem Besuch mit einer 30 Mann starken Delegation im Jahre 2001 brachten die Iburger eine Linde mit, die einen Ehrenplatz im Allstedter Schlosshof erhielt. Natürlich musste sie danach im Burgkeller entsprechend angegossen werden.

Auch mehrere Fahrten zum Europaparlament gehörten zum Programm des Vereins. Solche Fahrten fördern und festigen das Gemeinschaftsgefühl ebenso wie die jährliche Jahreshauptversammlung, die immer am zweiten Freitag im Dezember in der Mensa des Schlosses stattfindet und mit einem gemütlichen Beisammensein ausklingt.
Im Rahmen dieses „Lämpifestes“ übergibt der bisherige Schirmherr seinem Nachfolger als Zeichen seiner Würde als Schirmherr die Vereinslampe, das „Lämpi“.

H. Denningmann 22.01.2006

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